GUROM war ursprünglich die Abkürzung für "Gefährdungsbeurteilung und Risikobewertung organisationaler Mobilität". Mittlerweile ist GUROM ein Name für sich geworden und steht für "Mobilität sicher gestalten". GUROM ist ein Projekt des Lehrstuhls für Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena, dessen Ziel es ist, ein Instrument zur Gefährdungsbeurteilung - nach und nach - für alle Bereiche der "organisationalen Mobilität" bereitzustellen.
Da GUROM allen gesetzlich unfallversicherten Personen zur Verfügung steht, sind sowohl Personengruppen angesprochen, die in gewerblichen Betrieben beschäftigt sind als auch diejenigen, die im öffentlichen Bereich (z. B. in öffentlichen Verwaltungen oder als Ehrenamtliche) tätig sind. Weiterhin zählen auch Schülerinnen und Schüler zu diesem Personenkreis, für die derzeit ein separates Modul entwickelt wird. Daher ist hier die Rede von ORGANISATIONALER und nicht von betrieblicher Mobilität.
Es wird von "Mobilität" und nicht von "Verkehrsteilnahme" gesprochen, da allzu häufig Verkehrsteilnahme mit Straßenverkehrsteilnahme und dieses wiederum häufig mit Pkw-Nutzung gleichgesetzt wird. Wir möchten jedoch explizit alle Verkehrsteilnehmer berücksichtigen, einschließlich Fußgänger und Radfahrer, die (relativ gesehen) häufiger und auch schwerer verunfallen.
In Deutschland besteht seit 1996 die gesetzliche Verpflichtung von Arbeitgebern, Gefährdungsbeurteilungen für die einzelnen Tätigkeiten von Beschäftigten bzw. deren Arbeitsplätzen vorzunehmen. Dieses dient der Vorbeugung von Unfällen oder berufsbedingten Erkrankungen. Ausgehend von den spezifischen Gefährdungen, die in Unternehmen vorliegen, wird durch die DGUV-Vorschrift 2 dieser Präventionsauftrag hinsichtlich Einsatzzeiten und Aufgaben mitbestimmt. Von den gesetzlichen Unfallversicherungen (Berufsgenossenschaften und Unfallkassen) sowie von Aufsichtsbehörden und kommerziellen Anbietern werden dafür bereits einige Checklisten und andere Instrumente bereitgestellt, die die Durchführung solcher Beurteilungen erleichtern. Für den Bereich der Mobilität (Wege von und zur Arbeit, berufliche Fahrten und Wege) besteht bislang leider noch kein Instrument, dass die Gefährdung (inkl. psychischer Faktoren, wie Ablenkung und Arbeitsstress) systematisch ermittelt, mit dem Unfallgeschehen verknüpft und Lösungsansätze anbietet. Dies ist jedoch besonders notwendig, da ein Großteil der besonders schweren oder auch tödlichen Unfälle, die sich im Zusammenhang mit der Arbeit ereignen, gerade Mobilitätsunfälle sind.
Durch die Nutzung von GUROM haben Sie eine Möglichkeit, Ihrer gesetzlichen Verpflichtung zur Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung im Bereich der Mobilität nachzukommen. Die Auswertung erfolgt für Sie kostenfrei durch Wissenschaftler der Universität Jena. Durch wiederholte Messung nach einer gewissen Zeit erhalten Sie ein Abbild des Fortschrittes, den Sie durch Ihre Maßnahmen erzielt haben.
Sie können durch die umfassende Diagnose von Gefährdungen, denen die Beschäftigten ausgesetzt sind, ein ganzheitliches Bild von der Situation in Ihrem Unternehmen erhalten. Dementsprechend werden auch die Maßnahmen, die wir Ihnen auf Basis der Ergebnisse der Beschäftigten vorschlagen, vielfältig und so alltagspraktisch wie möglich sein.
Basierend auf den Daten Ihres und vieler anderer Unternehmen können die Unfallversicherungsträger spezifische und erweiterte Maßnahmenangebote erstellen, die Ihren Bedürfnissen entsprechen.
Gerade wenn es um die Verkehrsteilnahme außerhalb des Betriebsgeländes geht, weiß der Arbeitgeber (oder dessen Berater, wie die Fachkraft für Arbeitssicherheit) nicht sicher, welche Strecken die Beschäftigten fahren, welchen Verkehrsbedingungen sie ausgesetzt sind, welchen Stress sie möglicherweise empfinden etc.
Für diese Gefährdungsbeurteilung werden die Beschäftigten aus zwei Gründen selbst befragt:
Besonders Wege von und zur Arbeit sind sehr individuell. Viele bringen beispielsweise auf dem Hinweg zur Arbeit ihre Kinder in die Schule oder machen nach Feierabend auf dem Heimweg noch ein paar Besorgungen. Die Gefährdungen, die sich daraus (möglicherweise) für die Beschäftigten ergeben, können am besten ermittelt werden, wenn die Person selbst Auskunft über ihre Situation gibt.
Die Einflussfaktoren bei der Mobilität sind sehr vielfältig. Entsprechend vielfältige Faktoren müssen bei der Analyse auch berücksichtigt werden. Da es sich bei GUROM um ein Entwicklungsprojekt handelt, werden zunächst sehr viele aus der Forschung bekannte Einzelfaktoren, die zu einer erhöhten Gefährdung führen, berücksichtigt.
So wissen wir z. B., dass Müdigkeit einer der Hauptfaktoren darstellt, wenn es um die Gefährdung der Verkehrssicherheit geht. Bei anderen Merkmalen ist man sich nicht so sicher, ob und wie sehr sie dazu beitragen, dass man unfallgefährdeter ist oder nicht. Um die wichtigen von den weniger relevanten zu trennen, erheben wir zunächst viele Faktoren und werden im Laufe der Zeit nur noch die aussagekräftigsten Gefährdungsfaktoren belassen.
Wenn Sie GUROM für die Gefährdungsbeurteilung in Ihrer Organisation nutzen möchten, registrieren Sie sich bitte im Bereich "Unternehmen". Sie werden dadurch zu unserem Ansprechpartner. So können wir Ihnen später eine Gruppenauswertung über die Beschäftigten in Ihrer Organisation - verbunden mit Maßnahmenvorschlägen - zukommen lassen.
Nach der Registrierung können Sie Angaben zu Ihrer Organisation machen. Außerdem wird dann ein Link generiert, den Sie an die Beschäftigten Ihrer Organisation weiterleiten können.
Die Beschäftigten füllen den Fragebogen anonym aus - die Person ist nur durch den ihr bekannten Code identifizierbar. Individuelle Ergebnisse und Maßnahmenvorschläge erhalten die Beschäftigten direkt nach dem Absenden des Fragebogens.
Als Organisationsvertreter erhalten Sie eine Gruppenauswertung, wenn ausreichend viele Beschäftigte die Gefährdungsanalyse durchgeführt haben. "Ausreichend" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Einzelpersonen nicht mehr identifizierbar sind und somit keine Rückschlüsse möglich sind.
Um unabhängig von Ihrem Unternehmen / Ihrer Organisation die Gefährdungsanalyse durchführen zu können, wählen Sie bitte im beim Login "Privatperson" aus.
Wir versichern Ihnen, dass wir als öffentliche Forschungseinrichtung Ihre Daten nicht weitergeben und allein dafür benutzen, um Ihnen Informationen zum Projekt (die Auswertung Ihrer Ergebnisse) zu senden.
Dieses Projekt und damit auch dieser Web-Auftritt werden vom Lehrstuhl für Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena bearbeitet. Damit sind Prof. Dr. Rüdiger Trimpop als Projektleiter und Dipl.-Psych. Gudrun Gericke als Projektmanagerin die Verantwortlichen für das Projekt. Darüber hinaus sind weitere Mitarbeiter des Lehrstuhls in die Projektarbeit involviert.
Beauftragt wurde der Lehrstuhl vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat.
Ein Fachexpertenkreis, bestehend aus Vertretern der Gesetzlichen Unfallversicherungen und Wissenschaftlern, unterstützt die Projektarbeit.
Aufgrund der Adaptivität des Fragebogens ist eine Papiervariante des Instruments zur Zeit nicht adäquat umsetzbar. Eventuell wird es zu einem späteren Zeitpunkt diese Papiervariante geben, dies ist jedoch noch unklar.
Gern beantworten wir Ihre Fragen oder nehmen Ihre Anregungen entgegen unter info[at]gurom.de.
Insofern Ihr Unternehmen VPN-Klienten oder andere softwarebasierte Sicherheitssysteme zur Einwahl in das unternehmensinterne Netzwerk nutzt, könnten technische Probleme bei der Bearbeitung auftreten. Insbesondere bei Sicherheitssystemen, welche die IP-Adresse automatisch innerhalb weniger Minuten ändern, kann es zu Abbrüchen des Fragebogens kommen. Diese entstehen, da die Übertragung der erhobenen Daten eine Änderung der IP-Adresse während der Bearbeitung nicht mehr fehlerfrei möglich ist.
Zur Vermeidung dieser technischen Probleme sollten vor dem offiziellen Beginn der Befragung ausgiebige Testdurchläufe durchgeführt werden. Insofern Probleme auftreten, kann eine Rücksprache mit Ihrer hausinternen IT-Abteilung hilfreich sein. Andernfalls nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf!